SELBSTENTZÜNDUNGSTEMPERATUR

 

[VDI 2263, Blatt 1]

 

Die Prüfsubstanz wird in einem feinmaschigen Drahtkorb (z.B. 400ml, 1000ml, 1600ml) in einem Wärmeschrank mit Frischluftzufuhr von 2 Liter/min einer konstanten Temperatur ausgesetzt.

 

Die Temperaturdifferenz zwischen Prüfsubstanz und Referenz (dT-Signal) wird erfasst und gegen die Zeit aufgetragen.

 

Wird während der Prüfung ein positives dT-Signal gemessen, weist dies auf eine exotherme Zersetzung (meist eine Oxidation) hin.

 

In manchen Fällen tritt die Exothermie erst nach längerer thermischer Exposition auf.

 

Ein solches Verhalten wird - unabhängig vom tatsächlichen Reaktionsmechanismus - als "autokatalytisch" bezeichnet.

 

Als Korbgrenztemperatur KGT wird die höchste Ofentemperatur (gerundet auf 10°C) bezeichnet, bei der das dT-Signal während des isoperibolen Versuches +5°C nicht überschreitet.

 

Durch Extrapolation dieser Werte, kann die Selbstzündungstemperatur grosser Schüttungen berechnet werden.

 

Dieser Wert kann als Basis für die Festlegung von Trocknungstemperaturen in Konvektionstrocknern z.B. Wirbelschicht, Zerstäubungstrockner verwendet werden.

 

Abhängig von der Trocknungsart kann die maximale Trocknungstemperatur bestimmt werden zu KGT oder KGT minus des 10°C.